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Der Fall von Konstantinopel
Bruder Peter Dimond
Seit längerer Zeit möchte ich eine Serie über mehrere meiner Meinung nach dramatischsten Momente der Kirchengeschichte machen. Sie wird bestimmte Ereignisse erörtern, die ich für besonders interessant in der Kirchengeschichte halte. Nicht alle diese Ereignisse sind zwangsweise gute Ereignisse, aber bestimmte Dinge, die recht dramatisch waren und für manche Menschen von Interesse sein könnten. Und das Ereignis, über das ich jetzt sprechen möchte, ist der Fall Konstantinopels im Jahre 1453.
Konstantinopel ist die östliche Stadt am Bosporus, die damals die Hauptstadt des Byzantinischen Reiches war.
Es sollte daran erinnert werden, dass im Jahr 1054 das Große Schisma des Ostens stattfand, in dem die meisten Ostkirchen im östlichen Teil der Kirche durch die Ablehnung des Papsttums in die Spaltung (Schisma) gingen.
Gelegentlich gab es jedoch Wiedervereinigungen. So gab es zum Beispiel auf dem Konzil von Florenz ein Wiedersehen mit einigen der östlichen Schismatiker, die mit der Kirche versöhnt wurden. Der springende Punkt ist jedoch, dass der Osten in den Jahrhunderten nach 1054 häufig und weitgehend in einem Schisma gegenüber der wahren Kirche stand; und während dieser Zeit wuchs und festigte sich der Islam weiter und stieg weiter auf. Etwa um das Jahr 1300 entstand das Osmanische Reich, das ein Reich der falschen Religion des Islam war. Und dieses Reich dominierte Gebiete im Nahen Osten und Nordafrika - und begann, in den christlichen Osten vorzudringen.
Und was ziemlich interessant ist, ist, dass die Gebiete, die von der dunklen und falschen Religion des Islam und seines Reiches verschlungen wurden, die Stühle waren, die am berüchtigtsten für die Trennung mit der römischen Kirche waren. Schließlich besetzte der Islam Alexandria, Jerusalem, Antiochien und Konstantinopel - all diese Stühle, die durch die Ablehnung des Papsttums ins Schisma gefallen waren. Es ist fast so, als hätte Gott zugelassen, dass sie - sobald sie vom Weinstock getrennt waren - vollständig von der Dunkelheit des islamischen Reiches verschlungen wurden, aber Er hat dem Islam nicht erlaubt, in den christlichen Westen vorzudringen: Italien, etc.
Und so stärkt der Islam 1453 seine Position im christlichen Osten, der der christliche Osten gewesen war bzw. der sich als christlicher Osten ausgab. Sie hatten einen neuen jungen Führer namens Mohammed II. Er war erst etwa 19 Jahre alt. Er war sehr ehrgeizig und eifrig für seine falsche Religion und sein Reich und beschloss, dass er versuchen wolle, Konstantinopel anzugreifen. Die Muslime hatten dies in der Vergangenheit viele Male versucht, waren aber immer erfolglos, und ein wichtiger Grund dafür ist, dass die Stadt selbst extrem gut befestigt war. Sie war im Norden, im Süden und im Osten von Wasserstraßen umgeben. Die einzige Annäherung an die Stadt auf dem Landweg kam von Westen her.
Der Historiker Warren H. Carroll - und ich werde von ihm zitieren - hat in seinem Buch The Glory of Christendom: A History of Christendom, Band 3, Seite 564, erklärt, warum es so schwierig war, die Stadt, die Kaiserstadt Konstantinopel anzugreifen und zu überwinden.
„Das Land, das sich von Westen her näherte, war durch eine gigantische doppelte Mauer blockiert, die größte in der mittelalterlichen christlichen Welt. Die Außenmauer, der ein Graben und ein Brustwerk gegenüberstanden, war 25 Fuß hoch und 10 Fuß dick. Die Innenmauer war 40 Fuß hoch und 20 Fuß dick, mit achteckigen Wachtürmen von 60 Fuß Höhe in regelmässigen Abständen. Die ursprüngliche Mauer war fast genau 1000 Jahre zuvor gebaut und in hervorragendem Zustand erhalten worden. Keine der vielen Belagerungen der großen Stadt hatte sie je durchbrochen."
Die einzige Möglichkeit, auf dem Landweg dorthin zu gelangen, war also diese riesige, scheinbar uneinnehmbare Mauer. Doch Mohammed II. beschloss, dass er versuchen werde, die Mauer mit Schießpulver zu durchbrechen. Jedoch brauchte er eine stärkere Artillerie und, wie Carroll erklärt:
„Im Sommer 1452 kam ein ungarischer Ingenieur namens Urban nach Konstantinopel und bot dem Feind des Christentums seine Dienste an und Mohammed II. liess ihn zu sich bringen. Urban sagte ihm, er könne eine Kanone gießen, die die Mauer von Babylon selbst sprengen würde. Mohammed bezahlte ihn gut und sagte ihm, er solle fortfahren. Drei Monate später lieferte Urban seine Kanone ab. Sie war 27 Fuß lang und 8 Zoll quer über die Mündung und schleuderte einen kolossalen Ball mit einem Gewicht von 1.200 Pfund, ueber anderthalb Kilometer weit. 60 Ochsen und 700 Männer waren erforderlich, um sie zu bewegen. Keine Steinmauer, die je von Menschenhand erbaut oder erdacht wurde, konnte sich gegen diesen donnernden Titanen behaupten. Das Zeitalter der ummauerten Städte war zu Ende."
Hier haben wir einen Ungarn, der seine technischen Fähigkeiten dem größten Feind der Christenheit anbietet, und er hilft ihnen beim Bau dieser gewaltigen Kanone, mit der sie versuchen würden, die Mauer von Konstantinopel zu durchbrechen. Und ich denke, dies zeigt, wie verräterisch Menschen sein können und wie einige von ihnen fast alles für sich selbst tun würden, und wenn sie gut entlohnt werden, bereit sind, den Sturz der ehemaligen christlichen Hauptstadt des Ostens zu unterstützen.
Mit dieser riesigen Kanone schien Konstantinopel in Schwierigkeiten zu sein, denn das war zu dieser Zeit seine Hauptabwehr. Eine riesige Armee näherte sich ihr. Und so forderte Mohammed II., der ungläubige Führer, am 6. April formell die Kapitulation von Konstantinopel, die Forderung wurde abgelehnt und das Bombardement begann einige Tage später. Die riesige Kanone, die Urban geschaffen hatte, konnte nur sieben Mal am Tag abgefeuert werden, weil es so lange dauerte, um die gigantische Kugel zu laden.
Am 21. April stürzte ein Turm ein und der erste Riss in der Außenmauer öffnete sich, aber er wurde repariert. Die Türken zogen sogar in Erwägung, die Bemühungen aufzugeben, weil sie dachten, dass Hilfe der Marine aus dem christlichen Westen kommen würde. Aber die Muslime entschieden sich, die Belagerung fortzusetzen, weil die Christen so gespalten waren, dass sie Konstantinopel nicht zu Hilfe kommen würden.
Am 27. Mai, einem Sonntag, wurde die Kanone von Urban auf die geschwächte Außenmauer im Lycus-Tal aus nächster Nähe geschleudert und sprengte einen großen Riss in diese Mauer. Mit dieser großen Bresche bereiteten sie sich auf ihren großen Angriff vor. Und die Menschen innerhalb der Stadt zogen sich zurück und versuchten, die Ikonen zu beschützen. Sie veranstalteten auch Prozessionen und sangen - in der Hoffnung, dass Gott sie von dieser Invasion befreien würde.
Und was sehr interessant ist, ist, wie Carroll betont:
„Die Kirche der Heiligen Weisheit, Hagia Sophia, die ursprünglich von Kaiser Justinian 900 Jahre zuvor errichtet worden war, war die größte Kirche der Christenheit - weil der heutige Petersdom noch nicht gebaut worden war - und war mit Gläubigen gefüllt. Die erbitterten Auseinandersetzungen um die Wiedervereinigung von Florenz waren vergessen."
Sie hatten zu dieser Zeit die größte „christliche“ Kirche der Welt. Und sie war voller Menschen, die hofften und beteten, dass dieser Angriff abgewehrt werden würde. Aber der große Angriff auf Konstantinopel begann am Dienstag, dem 29. Mai 1453, um 1.30 Uhr morgens. Es kam zunächst zu einem erbitterten Kampf als die Muslime hineinstürmten, es handelte sich jedoch um zu viele Muslime, und als diese den nächstgelegenen Turm einnahmen und die Fahne mit der Sichel und dem Stern, dem Symbol des Islam, auf die Spitze setzten, war das für die Verteidiger von Konstantinopel sehr demoralisierend. Dann wurde einer der Befehlshaber getötet, und viele begannen an diesem Punkt zu fliehen, sobald sie die Fahne der Muslime auf dem Turm sahen.
Carroll bringt die Verzweiflung des byzantinischen Kaisers auf den Punkt. Auf Seite 567 sagt er:
„Er sah mit einem klaren und beständigen Blick, dass die Schlacht, die Belagerung, die Stadt und das Reich verloren waren. Eine ganze Welt rutschte in die Dunkelheit und in die Tiefe. Nur wenige Herrscher haben je eine so kosmische Katastrophe erlebt. Ein Konstantin, Sohn der Helena, hatte diese Stadt vor mehr als 1.000 Jahren erbaut; ein anderer Konstantin, Sohn einer anderen Helena, hatte sie nun für immer verloren.“
Während des Einmarsches wurde in der Kirche der Hagia Sophia die Messe beendet und das Allerheiligste Sakrament im Tabernakel aufbewahrt. Die Menschen begannen, in die Kirche zu laufen, aber die Muslime stürmten herein. Sie brachten alle Menschen vor die Kirche und begannen, sie wie Sklaven zu verteilen.
Hier weist Carroll darauf hin:
„Sie rissen das große Kruzifix nieder und trugen es mit einer Janitscharenmütze auf dem dornenbesetzten Kopf durch die Straßen und riefen: Seht den Gott der Christen! Sultan Mohammed II. betrat die Stadt, ging direkt auf die Straße zur Hagia Sophia und rief sie zur Moschee aus. Die Plünderung von Konstantinopel dauerte drei Tage. 4.000 Christen wurden getötet. Mehr als 50.000 weitere, praktisch die gesamte überlebende Bevölkerung, wurde gefangengenommen und alle bis auf die wenigen, die hohe Lösegelder zahlen konnten, wurden versklavt. Und die Stadt selbst wurde von den Muslimen in Istanbul umbenannt, diesen Namen trägt sie bis heute. Alles christliche in der Hagia Sophia wurde weggerissen oder mit Tünche bedeckt. Jede Dekoration wurde als Kriegspreis abgenommen. Aber der Altar wurde stehen gelassen. 900 Jahre lang wurde jeden Tag eine Messe auf dem Altar zelebriert. Nicht ein einziges Mal, nie wieder, seit über 500 Jahren, ist der Leib und das Blut Gottes zum Hochaltar der Hagia Sophia hinabgekommen."
Das ist für mich ein besonders interessantes und dramatisches Ereignis in der Kirchengeschichte. Offensichtlich stellt dies, so denke ich, die Überwindung des schismatischen Ostens durch die Dunkelheit des Islams dar - wie Gott es als Strafe für ihr Schisma von der wahren Kirche zugelassen hat. Aber es zeigt auch, wie Gott manchmal zulässt, dass das Böse auf Erden herrscht, obwohl im nächsten Leben die Gerechtigkeit ewig herrscht. Ich finde auch interessant, dass es aufzeigt, wie das Böse - wenn es keine konzertierte Anstrengung im Kampf gegen das Böse gibt - Siege erringen wird, und dass falsche Christen, die den Feinden Gottes Beistand leisten, den Lauf der Geschichte wirksam verändern können.