Andere Päpste zum Dogma „Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil“

Zusätzlich zu den Verkündigungen der Päpste ex cathedra (vom Stuhl Petri) muss ein Katholik auch an das glauben, was die katholische Kirche als von Gott geoffenbart in ihrem Gewöhnlichen (oder Ordentlichen) und Universellen (oder Allgemeinen) Magisterium (das Magisterium = das Lehramt der Kirche) lehrt.

Papst Pius IX., 1. Vatikanisches Konzil, 3. Sitzung, 3. Kap., ex cathedra: „Mit göttlichem und katholischem Glauben ist ferner all das zu glauben, was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und was von der Kirche – sei es durch feierliches Urteil oder kraft ihres gewöhnlichen und universellen Lehramtes – als von Gott geoffenbart zu glauben vorgelegt wird.”[1]

Die Lehre des Gewöhnlichen und Universellen Lehramtes besteht aus jenen Lehren, die die Päpste durch ihre gemeinsame und universelle Lehre als von Gott offenbart zu glauben vorlegen. So haben zum Beispiel etwa 10 Päpste in ihrer gemeinsamen und universellen Lehre das häretische Konzept der Gewissens- und Gottesdienstfreiheit als der Offenbarung zuwiderlaufend angeprangert. Ein Katholik kann diese Lehre nicht ablehnen. Die Lehre des Gewöhnlichen und Universellen Lehramtes kann natürlich niemals der Lehre des Stuhles Petri (den dogmatischen Definitionen) widersprechen, da beide unfehlbar sind. Daher muss das Gewöhnliche und Universelle Lehramt eigentlich überhaupt nicht im Hinblick auf „Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil“ betrachtet werden, denn dieses Dogma wurde vom Stuhl Petri aus definiert, und gar nichts im Gewöhnlichen und Universellen Lehramt kann dem Stuhl Petri widersprechen. Nehmen Sie sich also vor jenen Häretikern in Acht, die versuchen, Wege zu finden, die dogmatische Lehre der Kirche über „Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil“ zu verleugnen, indem sie fehlbare, nicht-lehramtliche Aussagen, die diesem Dogma widersprechen, als Teil des „Gewöhnlichen und Universellen Lehramts“ bezeichnen, obwohl sie es nicht sind. Dies ist ein geschickter Trick der Häretiker.

Doch die folgenden Zitate vieler Päpste sind Bekräftigungen des Dogmas „Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil“. Diese Lehren der Päpste sind Teil des Gewöhnlichen und Universellen Lehramtes - und sind daher unfehlbar - da sie die universelle Lehre des Stuhles Petri über das katholische Dogma „Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil“ wiederholen.

Hl. Papst Gregor der Große, zitiert in Summo Iugiter Studio, 590-604:
„Die heilige universale Kirche lehrt, dass es nicht möglich ist, Gott wirklich anzubeten, außer in ihr, und versichert, dass alle, die außerhalb von ihr sind, nicht gerettet werden.”[2]

Papst Innozenz III., Eius exemplo, 18. Dezember 1208:
„Wir glauben von Herzen und bekennen mit dem Mund die eine Kirche, nicht der Häretiker, sondern die heilige römische, katholische und apostolische, außerhalb derer, wir wir glauben, niemand gerettet wird.”[3]

Papst Clemens VI., Super quibusdam, 20. September 1351:
"Zweitens fragen wir, ob Ihr und die Euch gehorsamen Armenier glauben, dass kein Mensch im Stand der Pilgerschaft außerhalb des Glaubens dieser Kirche, und außerhalb des Gehorsams gegenüber dem Papst von Rom, am Ende gerettet werden kann." [4]

Hl. Papst Pius V., Bulle zur Exkommunikation der häretischen Königin Elisabeth von England, 25. Februar 1570:
„Die souveräne Gerichtsbarkeit der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche, außerhalb derer es kein Heil gibt, ist von Ihm [Jesus Christus] gegeben worden, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist, dem König, der in der Höhe herrscht, aber einer Person auf dem Antlitz der Erde, nämlich Petrus, dem Fürsten der Apostel... Wer diesem Unserem Dekret zuwiderhandelt, den binden wir mit dem gleichen Band des Anathema."[5]

Papst Leo XII., Ubi Primum (Nr. 14), 5. Mai 1824:
„Es ist unmöglich, dass der wahrhaftigste Gott, der die Wahrheit Selbst ist, der beste, weiseste Versorger und der Belohner der guten Menschen, alle Sekten, die sich zu falschen Lehren bekennen, die oft miteinander unvereinbar und widersprüchlich sind, gutheißt und ihren Gliedern ewigen Lohn verleiht... Durch göttlichen Glauben halten wir einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe... Deshalb bekennen wir, dass es außerhalb der Kirche kein Heil gibt.”[6]

Papst Leo XII., Quod hoc ineunte (Nr. 8), 24. Mai 1824:
„Wir wenden uns an euch alle, die ihr noch von der wahren Kirche und dem Weg zum Heil entfernt seid. In diesem universellen Jubel fehlt eines: dass ihr, nachdem ihr durch die Eingebung des Himmlischen Geistes berufen worden seid und jede entscheidende Schlinge durchbrochen habt, aufrichtig mit der Mutterkirche übereinstimmt, außerhalb deren Lehren es kein Heil gibt.”[7]

Papst Gregor XVI., Mirari Vos (Nr. 13), 15. August 1832:
„Der Apostel ermahnt uns, dass es nur « einen Gott, einen Glauben, eine Taufe » gibt (Eph 4,5). Zurückschrecken sollen jene, die da behaupten, jedes beliebige Glaubensbekenntnis führe ihre Anhänger in den Hafen des Heiles. Sie sollen gemäß dem Zeugniswort des Göttlichen Erlösers bedenken, « dass gegen Christus ist, wer nicht mit Christus ist » (Lk 11,23), und dass unheilvoll zerstreut, wer nicht mit Ihm sammelt. Daher wird « ohne Zweifel ewig verloren gehen, wer nicht am katholischen Glauben festhält und ihn nicht ganz und unversehrt bewahrt » (Athanasianisches Glaubensbekenntnis).”[8]

Papst Gregor XVI., Summo Iugiter Studio (Nr. 2), 27. Mai 1832:
„Schließlich versuchen einige dieser fehlgeleiteten Menschen, sich selbst und andere davon zu überzeugen, dass die Menschen nicht nur in der katholischen Religion gerettet werden, sondern dass selbst Häretiker das ewige Leben erlangen könnten.[9]

Papst Pius IX., Ubi primum (Nr. 10), 17. Juni 1847:
„Denn « es gibt eine universale Kirche, außerhalb derer überhaupt niemand gerettet wird; sie enthält reguläre und weltliche Prälaten zusammen mit den ihrer Gerichtsbarkeit Unterstehenden, die sich alle zu einem Herrn, einem Glauben und einer Taufe bekennen.[10]

Papst Pius IX., Nostis et Nobiscum (Nr. 10), 8. Dezember 1849:
„Vor allem ist dafür zu sorgen, dass die Gläubigen das Dogma unserer heiligen Religion von der Notwendigkeit des katholischen Glaubens für die Erlangung des Heils fest und unausrottbar in ihren Herzen bewahren. (Diese von Christus empfangene und von den Vätern und den Konzilien nachdrücklich eingeschärfte Lehre ist auch in den verschiedenen Formulierungen des Glaubensbekenntnisses enthalten, und zwar sowohl in jener, die bei den Lateinern, als auch in jener, die bei den Griechen, und ebenso in jener, die bei den übrigen orientalischen Katholiken in Gebrauch ist).”[11]

Papst Pius IX., Syllabus der modernen Irrtümer, 8. Dezember 1864 - Satz 16:
„Der Mensch kann in der Befolgung jeglicher Religion den Weg zum ewigen Heil finden und das ewige Heil erlangen.”[12] – Verurteilt

Papst Leo XIII., Tametsi futura prospicientibus (Nr. 7), 1. November 1900:
„Wie Christus für die Menschen der «Weg» ist, so ist es auch Seine Kirche... Wer somit das Heil außerhalb der Kirche sucht, weicht vom rechten Wege ab und bemüht sich ohne Erfolg.”[13]

Hl. Papst Pius X., Iucunda sane (Nr. 9), 12. März 1904:
„Jedoch drängt es Uns dennoch, inzwischen mit Gregor Hoch und Nieder daran zu erinnern, wie sehr man unbedingt nötig hätte, bei der Kirche Zuflucht zu suchen. Ist sie es doch, die uns instandesetzt, die Freuden des ewigen Heiles zu finden…”[14]

Hl. Papst Pius X., Editae saepe (Nr. 29), 26. Mai 1910:
„Die Kirche allein besitzt zusammen mit ihrem Lehramt die Macht, die menschliche Gesellschaft zu leiten und zu heiligen. Durch ihre Amtsträger und Diener (jeder in seinem Stand und Amt) verleiht sie der Menschheit die geeigneten und notwendigen Mittel zum Heil.[15]

Papst Pius XI., Mortalium Animos (Nr. 11), 6. Januar 1928: 
„Die katholische Kirche ist die einzige, die die wahre Gottesverehrung bewahrt. Diese ist die Quelle der Wahrheit, diese ist das Haus des Glaubens, diese ist der Tempel Gottes; wer hier nicht eintritt oder wer von hier weggeht, dem ist die Hoffnung des Lebens und des Heils fremd.”[16]

Fußnoten:

[1] Denzinger 1792

[2] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 230

[3] Denzinger 423

[4] Denzinger 570b

[5] Zitiert von Hw. Dr. Nicholas Sander, The Rise and Growth of the Anglican Schism (Der Aufstieg und das Wachstum des anglikanischen Schismas), Rockford, TAN Books, 1988, Seiten 301-304

[6] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 201

[7] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 207

[8] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seiten 237-238

[9] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 229

[10] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 289

[11] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 297 und Fußnote 4

[12] Denzinger 1716

[13] Die Päpstlichen Enzykliken, 2. Band (1878-1903), Seite 474

[14] Die Päpstlichen Enzykliken, 3. Band (1903-1939), Seite 22

[15] Die Päpstlichen Enzykliken, 3. Band (1903-1939), Seiten 121-122

[16] Die Päpstlichen Enzykliken, 3. Band (1903-1939), Seite 318