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Explosion einer Kirche dank der Allerseligsten Jungfrau Maria verhindert
Das wunderbare Bildnis Unserer Lieben Frau von Ostra Brama
„In Ostra Brama (Polen) [heute Vilnius, Litauen] wird seit Jahrhunderten ein Bildnis der Schmerzhaften Muttergottes verehrt. Das wundertätige Bild, das im Mittelpunkt einer großen Wallfahrt steht, wird in einer schönen Kirche in der kleinen Stadt aufbewahrt. Im vergangenen März tauchte jedoch eines Abends ein Fremder mit russischem Akzent im Haus des Küsters der Kirche auf: „Ich möchte”, so sagte er, „diese beiden Kerzen vor der Madonna anzünden.“ Und dabei wies er von unter seinem Kaftan auf zwei riesige Kerzen. „Sie sollen“, so fuhr er fort, „noch heute Abend angezündet werden und die ganze Nacht brennen, bis morgen nach der Messe, denn ich habe eine sehr ernste und dringende Angelegenheit, die morgen erledigt sein muss. Ich habe nur kurz Zeit, die Angelegenheit der wundertätigen Jungfrau zu empfehlen - wenn Sie es Ihnen recht ist, gehen wir beide, sobald Sie fertig sind, in die Kirche, ich will die Kerzen dann selbst beim Altar aufstellen.“ – „Ich werde es gerne tun“, antwortete der Mesner, „aber wenn jemand nachts Kerzen anzündet, ist es mir vorgeschrieben, die Nacht in der Kirche zu verbringen, aus Sorge vor einem Brand.“ – „Das ist mir bewußt”, antwortete der Fremde, „und hier sind zwei Rubel für Sie, um Sie für die Unannehmlichkeiten zu entschädigen, die ich Ihnen bereite.”
Die Tochter des Küsters bereitete in aller Eile etwas zu Essen für ihren Vater vor, gab ihm warme Kleidung, und die beiden Männer gingen in die Kirche. Der russische Mann stellte die beiden großen Kerzen an die beiden Seiten des Altars, zündete sie an, kniete einige Minuten nieder und zog sich zurück, nicht ohne den Küster noch einmal zu bitten, die beiden Kerzen bis zum nächsten Tag nach der Messe brennen zu lassen, und wenn möglich, bis sie ganz abgebrannt seien. „Sofern die Angelegenheit gelingt”, fügte er hinzu, „werden Sie der Erste sein, der von mir darüber erfährt.”
Sobald er allein war, verrichtete der Küster seine übliche Wache, läutete den Angelus und schloss die Türen. Nachdem er seine Gebete verrichtet hatte, hielt er in der Sakristei, die an den Altarraum angeschlossen ist, Wache. Nach einer Weile überkam ihn die Schläfrigkeit, so dass er auf seinem Stuhl einschlief. Plötzlich hatte er das Gefühl, eine Stimme zu hören, die zu ihm sagte: „Lösche, lösche die beiden Kerzen!” Er wachte auf, sah sich um, suchte, fand aber niemanden und begriff, dass es ein Traum war. Er kehrte an seinen Platz zurück, dann überkam ihn allmählich aber wieder die Müdigkeit, und er schloss wieder die Augen. Doch kaum war er wieder eingeschlafen, hörte er die gleiche Stimme noch deutlicher: „Lösche, lösche die beiden Kerzen!” Der Mesner lief aus der Sakristei, ging in die Kirche und fand niemanden dort. Er fragte sich, ob es, um den Traum abzukürzen, besser wäre, die beiden Kerzen zu löschen und sie nur für die Messe wieder anzuzünden. Aber er erinnerte sich an das Versprechen, das er gemacht hatte, und an das Geld, das er erhalten hatte, und er sah sich aus Gewissensgründen gezwungen, die beiden Kerzen zumindest bis zum nächsten Tag nach der Messe brennen zu lassen. Nachdem er darüber nachgedacht hatte, nahm er seinen Rosenkranz und betete ihn in der Sakristei, bis er zum dritten Mal von Müdigkeit überwältigt wurde und tief einschlief. Aber beim dritten Mal weckte ihn die geheimnisvolle Stimme in einem noch energischeren Ton: „Lösche, lösche die beiden Kerzen!” Der gute Mesner verstand, dass er gehorchen musste, denn er war überzeugt, dass dies ein Befehl von oben war. Er löschte also die beiden Kerzen des Fremden.
Als die Nacht vorbei war, läutete der Mesner den morgendlichen Angelus, öffnete die Kirchentüren, bereitete den Altar vor und zündete die anderen Kerzen an. Um acht Uhr versammelten sich die Gemeindemitglieder zur Messe. Die Tochter des Sakristans war ebenfalls anwesend. Als die Messe beendet war, ging sie zu ihrem Vater und fragte ihn: „Warum hast du die Kerzen nicht brennen lassen, wie es Dir der Mann gesagt hat?” – „Mein Kind”, antwortete der Küster, „ich wurde auf geheimnisvolle Weise daran gehindert.” Und er erzählte ihr, was er in der Nacht gehört hatte. „Sobald wir allein sind, werden wir die Kerzen mitnehmen und sie uns im Haus näher anschauen. Vielleicht werden wir dann herausfinden, warum die heilige Jungfrau nicht will, dass die Kerzen dieses Mannes vor ihr brennen.”
Als sich die Menge zerstreut hatte, nahmen der Vater und die Tochter die beiden Kerzen hinweg und bemerkten sofort, dass sie ein außergewöhnliches Gewicht hatten. „Es kann nicht nur das Wachs sein, welcher sie so schwer macht”, bemerkte der Mesner, „wahrscheinlich ist etwas anderes im Wachs. Letztendlich werde ich der Sache auf den Grund gehen.”
Sie gingen nach Hause, und als sie ankamen, nahm der Vater ein Messer und untersuchte den oberen Teil einer der Kerzen, aber da war nichts Verdächtiges zu finden. Er setzte seine Untersuchung fort, als er in der Mitte der Kerze mit der Messerspitze eine harte Substanz berührte. Vorsichtig hob er die Kerze an und sah, dass der Docht ein Metallrohr durchstoßen hatte. Kein Zweifel, da war eine sakrilegische Intrige im Spiel! Der Mesner und seine Tochter stellten die beiden Kerzen behutsam in einen Eimer mit Wasser, und dann hielten sie es für vorrangig, den Pfarrer zu warnen. Kurze Zeit später besprachen sich der Pfarrer und der Mesner mit der Polizei. Nachdem der Beamte über den Vorfall informiert worden war, begab er sich zusammen mit dem Pfarrer zum Haus des Sakristans. Ohne die vorgetäuschten Kerzen aus dem Wasser zu nehmen, entdeckten sie mit der größtmöglichen Vorsicht zwei in den Kerzen versteckte Röhren. Sie öffneten die Röhren... diese waren mit Dynamit gefüllt!
Alles war so berechnet worden, dass der Sprengstoff die Kirche zur Zeit der Messe zerstört hätte. Man kann sich die schreckliche Katastrophe vorstellen, die verhindert wurde. Die Allerseligste Jungfrau wachte über die Ihrigen, und dank ihres direkten Eingreifens scheiterten die höllischen Angriffe der Nihilisten oder der Sozialisten völlig.
Ein solches Ereignis sollte unser Vertrauen in Maria verdoppeln. Es ist dieselbe Hand, die die Magdalenenkirche in Paris bewahrte, die soeben in noch größerem Maße das Heiligtum von Ostra Brama rettete, und die zweifellos noch andere Angriffe vereitelte, von denen die Christen verschont geblieben sind, ohne es auch nur zu ahnen. Diese Hand ist der Schutz der Jungfrau Maria, die uns vor vielen Geißeln beschützt, sowohl von weltlicher Art als auch von den Angriffen der Hölle.
„Maria, Hilfe der Christen, bitte für uns!"
Quelle: Marie enseignée à la jeunesse, F.T.D, Lyon, Librairie générale et classique, 1896, S. 261-263.