Gegen die protestantische Ablehnung der katholischen und biblischen Lehre zum Zölibat

Vor kurzem schrieb uns ein Protestant, der sich gegen die katholische Kirche und ihre Lehre bezüglich des Zölibats wandte. Er schrieb Folgendes:

„Die katholische Kirche hat in ihren Anfangsjahren Zehntausende von Nichtkatholiken ermordet. Nirgendwo verbietet die Heilige Schrift Geistlichen oder Priestern die Heirat. Aufgrund genau dieser Regel werden die Priester zu einer Schar von PÄDOPHILEN [sic] gemacht...“ (von einem Leser namens Hayden in Waco, Texas, USA)

Weil diese Ansicht unter Protestanten weitverbreitet ist, ist es angebracht, diese bibelfremde Lüge als „Häresie der Woche“ zu bezeichnen. Die katholische Kirche lehrt nämlich dogmatisch, dass der Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibats dem Ehestand überlegen ist. Wie wir später sehen werden, stammt dieser Glaubenssatz der katholischen Kirche aus der Heiligen Schrift.

Papst Pius IV., Konzil von Trient, 14. Sitzung, 11. November 1563, über die Ehe: „Wenn jemand sagt, der Ehestand müsse dem Stande der Jungfräulichkeit oder Ehelosigkeit vorgezogen werden und es sei nicht besser und gottseliger, in der Jungfrauschaft oder Ehelosigkeit zu verbleiben, als sich durch die Ehe zu verbinden (vgl. Mt 19,12; 1 Kor 7,25), der sei mit dem Anathema belegt.“ (Denz. 980)

Damit ist natürlich nicht gemeint, dass der Ehestand schlecht ist. Die Ehe ist ein guter Stand, wenn sie richtig geführt wird, aber der Stand des Zölibats ist besser. In 1 Korinther 7 lehrt der heilige Paulus eindeutig von der Überlegenheit des zölibatären Stands gegenüber dem Ehestand und liefert damit eine starke Widerlegung der protestantischen Leugnung dieser Wahrheit.

1 Korinther, Kap. 7: „Was aber das betrifft, wovon Ihr mir geschrieben habt, so ist es ja gut für den Menschen, keine Frau zu berühren; um aber Unzucht zu vermeiden, soll jeder [Mann] seine eigene Frau und jede [Frau] ihren eigenen Mann haben… Das sage ich aber aus Nachsicht und nicht als Befehl. Denn ich wollte, alle Menschen wären wie ich [unverheiratet]; aber jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber den Ledigen und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie so bleiben wie ich… Wenn aber jemand meint, er handle unschicklich an seiner Jungfrau, wenn sie über die Jahre der Reife hinauskommt, und wenn es dann so sein muß, der tue, was er will; er sündigt nicht, sie mögen heiraten. Wer aber in seinem Herzen feststeht und keinem Zwang unterliegt, sondern Vollmacht, nach seinem eigenen Willen zu handeln, und in seinem eigenen Herzen beschlossen hat, seine Jungfrau zu bewahren, der handelt recht. Also, wer seine Jungfrau verheiratet, handelt recht, wer sie aber nicht verheiratet, handelt besser...“

Wie wir sehen, bezeichnet der heilige Paulus den Stand der Jungfräulichkeit oder des Zölibats eindeutig als den Stand, welcher besser ist als der Ehestand. Dies sehen wir auch in den Worten Jesu Selbst:

Matthäus 19,11-12- „Er [Jesus] aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur jene, denen es gegeben ist. Denn es gibt Ehelose, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Ehelose, die von Menschen eheunfähig gemacht wurden; und es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches willen sich der Ehe enthalten. Wer es fassen kann, der fasse es!”

Jesus spricht hier eindeutig von denen, die um des Reiches Gottes willen ledig und keusch leben. Dazu stellt der katholische Kommentar in der (englischen) Douay-Rheims-Bibel zu diesem Vers fest:

„Es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen... Dieser Text ist nicht im wörtlichen Sinne zu verstehen, sondern bedeutet, dass es solche gibt, die den festen und lobenswerten Entschluss gefasst haben, ein unverheiratetes und keusches Leben zu führen, um Gott in einem vollkommeneren Stand zu dienen als diejenigen, die heiraten, wie der heilige Paulus deutlich darlegt. 1 Kor 7, 37-38.“

Diese biblische Wahrheit, die von den Protestanten abgelehnt wird, wurde mehrfach von den Kirchenvätern gelehrt, d.h. von jenen bedeutenden christlichen Schriftstellern der ersten Jahrhunderte, die die von den Aposteln gelehrten Wahrheiten wiederholten. Hier nur zwei von zahlreichen Beispielen, die man anführen könnte:

Hl. Johannes Chrysostomus, 392 n. Chr.: „Dass die Jungfräulichkeit gut ist, dem stimme ich zu. Aber dass sie sogar noch besser ist als die Ehe, auch das bekenne ich! Und man könnte dem noch hinzufügen, dass die Jungfräulichkeit so viel besser ist als die Ehe, wie der Himmel erhaben ist über die Erde, und um so viel besser, wie die Engel besser sind als die Menschen.“ (Der Glaube der frühen Kirchenväter [The Faith of the Early Fathers], Band 2, 1116)

Hl. Cyril von Jerusalem, 350 n. Chr: „Während Du die vollkommene Keuschheit bewahrst, sei nicht aufgeblasen in eitler Einbildung gegenüber denen, die einen bescheideneren Weg in der Ehe gehen.... Weil Ihr Gold besitzt, sollt Ihr das Silber nicht verachten.“ (Der Glaube der frühen Kirchenväter, Band 1, 818c)

Mit dieser Irrlehre der Woche wird wieder einmal aufgezeigt, dass unabhängig davon, welchem Thema man sich zuwenden möchte - ob es sich um das Papsttum (Mt 16,18-20; Joh 21,15-17) oder um die Eucharistie (Joh 6,54) oder um die Beichte (Joh 20,23) oder um die Notwendigkeit der Taufe (Joh 3,5) oder um die Notwendigkeit des Glaubens in Verbindung mit Werken (Jakobus 2,24) oder um das Zölibat (Mt 19,11; 1 Kor 7) usw. handelt - es ist stets die katholische Kirche, die die wahre biblische Lehre vertritt und nicht die Protestanten.