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Die Bibel belegt das Papsttum!
Kürzlich bin ich auf etwas im Alten Testament gestoßen, das im Zusammenhang mit dem 15. Kapitel der Apostelgeschichte als weiterer Beweis dafür gesehen werden muss, dass der heilige Petrus der erste Papst war. Meines Wissens nach wurde dieser Aspekt noch nie argumentativ vorgebracht. Bevor wir jedoch weiter darauf eingehen, müssen wir uns vor Augen führen, dass aus Texten wie Matthäus 16,8-19 eindeutig hervorgeht, dass Jesus Petrus zum ersten Papst einsetzte (Jesus gibt Simon den Namen Petrus, was „Fels“ bedeutet, und sagt, dass Er Seine Kirche auf ihm errichten werde, und sagt, dass Er ihm die Schlüssel des Himmelreichs geben werde, und sagt, dass, was Petrus auf Erden binden werde, im Himmel gebunden sein werde, und sagt, dass was er auf der Erde lösen werde, auch im Himmel gelöst sein werde.)
Außerdem haben wir Lukas 22. Hier spricht Jesus zu Seinen Aposteln von Seinem Königreich, womit Er sich auf die Kirche Gottes auf Erden bezieht. In Lukas 22,29 sagt Jesus: „Und so übertrage Ich euch ein Königreich, wie es Mir Mein Vater übertragen hat.“ Im Zusammenhang mit der Beschreibung dieses Königreichs, seiner Struktur und der Frage, wer darin als Größter gelten werde (siehe Lukas 22,24–25), hebt Jesus Petrus unter den Aposteln hervor.
In Lukas 22,31-32 sagt Jesus:
Es ist wichtig zu beachten, dass Jesus hier davon spricht, dass Satan „euer“ begehrt, also den Plural verwendet. Dies ist im griechischen Urtext ganz deutlich (wie auch in der deutschen Übersetzung). In vielen englischen Übersetzungen (vgl. engl. you) ist dies jedoch nicht eindeutig. Satan begehrt also alle Apostel („euer“), sagt Jesus; jedoch betet Jesus einzig für Simon Petrus („für dich“), auf dass dessen Glaube nicht wanke.
Jesus zufolge wird Petrus, der die Schlüssel zum Himmelreich empfängt, außerdem einen unfehlbaren Glauben haben. Jesus verspricht das nur für Petrus und macht somit eine Unterscheidung zwischen Petrus und den anderen Aposteln. Jesus äußert diese Garantie bezüglich des heiligen Petrus im Zusammenhang mit der Beschreibung darüber, wie Sein Königreich strukturiert sein und wer als Größter darin gelten werde. Das Versprechen des unfehlbaren Glaubens des heiligen Petrus ist mit der Unfehlbarkeit im Amt des heiligen Petrus verbunden. Dieses Versprechen ist als Päpstliche Unfehlbarkeit bekannt.
Darüber hinaus liegt uns Johannes 21,15–17 vor. Johannes 21 bezeugt, dass Jesus nach Seiner Auferstehung dem Petrus und einer Reihe anderer Apostel erscheint. Dann hebt Jesus Petrus noch einmal hervor und vertraut ihm Seine gesamte Herde an. Jesus sagt zu Petrus: „Weide meine Lämmer“, „Weide meine Schafe“ und „Weide meine Schafe“. Die Schafe sind die Christen, die Mitglieder Seiner Kirche.
Siehe Johannes 10,11 sowie zahlreiche weitere Passagen.
Das bedeutet, dass Jesus in Johannes 21,15-17 Seine gesamte Herde dem heiligen Petrus anvertraut und ihm befiehlt, sie zu versorgen und zu führen. In Johannes 21,16, dem zweiten von Jesu drei Befehlen an Petrus, verwendet Er das Wort Ποίμαινε. Ποίμαινε ist das Präsens Imperativ Aktiv der zweiten Person Singular des Verbs ποιμαίνω, was „ich weide, hüte, führe, leite, umsorge, hege, walte, regiere, herrsche, beherrsche“ bedeutet. Das Verb ποιμαίνω wird im Buch der Offenbarung wiederholt verwendet, um Jesu eigene Herrschaftsgewalt [Gewalt innehabend zu herrschen] zum Ausdruck zu bringen.
Zum Beispiel:
und Offenbarung 12,5– „Und sie gebar einen Sohn, einen mannhaften, der alle Völker mit eisernem Stabe beherrschen [ποιμαίνειν] soll ...“
Jesus verwendet das gleiche Verb in Joh 21,16, als Er Petrus befiehlt, die Herde zu weiden oder über sie zu herrschen, weil Petrus der erste Papst sein werde. Petrus wird von Christus die besondere Autorität übertragen, das christliche Volk zu führen und zu versorgen. Es sei nebenbei erwähnt, dass diese Autorität, die Jesus dem heiligen Petrus in Mt 16,18-19 verspricht, ihm erst nach dem Ereignis übertragen wird, das in Joh 21,15-17 niedergeschrieben steht. Erst nach Seiner Auferstehung verleiht Jesus Petrus die Autorität über Seine ganze Herde, wodurch dieser zum Papst wird. Die Worte Jesu in Mt 16,18-19 sind ein Versprechen darüber, was Er in Zukunft im heiligen Petrus begründen werde. Deshalb weisen diese Versprechen einen Zukunftsaspekt auf: „Und auf diesen Felsen werde ich Meine Kirche bauen (...)", „Und ich werde dir die Schlüssel des Himmelsreiches geben (...)“ usw.
Die besondere Autorität und Position, die Jesus Christus dem Petrus verleiht, wird auch durch die Einzigartigkeit und Wichtigkeit belegt, die Petrus in den Evangelien und in der Apostelgeschichte zukommen. Der Name des heiligen Petrus wird im Neuen Testament 190 Mal erwähnt. Der Name des nächsten der 12 Apostel, Johannes, wird nur 29 Mal erwähnt, während insgesamt die Namen der anderen 11 Apostel nur 130 Mal erwähnt werden, also weitaus weniger als der Name Petri. Alleine in den ersten 15 Kapiteln der Apostelgeschichte kommt der Name Petrus sage und schreibe 56 Mal vor. Petrus führt die Kirche in Apg 1 an als Matthias als Ersatz für Judas zum Apostel gewählt wurde; Petrus spricht im Namen der Kirche zu Pfingsten in Apg 2; Petrus bewirkt die erste wundersame Heilung in der Kirchengeschichte nach Christi Himmelfahrt in Apg 3; Petrus antwortet vor der Versammlung des Hohenpriesters in Apg 4 im Namen der Kirche; Petrus diszipliniert Ananias und Saphira in Apg 5; in Apg 10 wird dem ersten heidnischen Konvertiten ausdrücklich aufgetragen, dass er Petrus aufsuchen solle. Siehe außerdem viele weitere Bibelstellen.
Die Art und Weise, in der die Heilige Schrift Petrus im Vergleich zu den anderen Aposteln hervorhebt, unterstreicht ebenfalls seine besondere Bedeutung. In jeder Auflistung der 12 Apostel im Neuen Testament erscheint der Name Petri zuerst, der Name des Judas zuletzt. Diese Reihenfolge wird im gesamten Neuen Testament beibehalten, während die Reihenfolge der anderen Apostel in den Auflistungen variiert. In der Auflistung von Matthäus wird Petrus nicht nur zuerst erwähnt, sondern er wird auch geradewegs Erster oder Anführer genannt.
Das griechische Wort πρωτος, das in Mt 10,2 verwendet wird, bedeutet „Erster / Anführer / Oberster“. Zumal keine anderen (Ordinal-) Zahlen in der Auflistung vorkommen und Petrus in chronologischer Hinsicht nicht der Erste war, der Jesus folgte (sondern Andreas), kann die Bezeichnung Petri als „Erster“ nicht als zahlenmäßige Zuordnung interpretiert werden. Die Bezeichnung bringt hier zum Ausdruck, dass Petrus der Anführer oder der Oberste der zwölf Apostel ist. Matthäus sagt ausdrücklich: Der Erste, der Anführer, Petrus.
Wenn Petrus namentlich erwähnt wird, werden die anderen Apostel häufig bezeichnet als diejenigen, die mit Petrus sind.
Sogar der Engel spricht so nach der Auferstehung.
Die Heilige Schrift hebt immer wieder Petrus hervor und unterscheidet ihn von den anderen Aposteln, denn er war der Oberste, der erste Papst. Betrachten wir nun einen weiteren erstaunlichen Beleg dieser Tatsache in der Apostelgeschichte.
Um diesen Punkt zu verstehen, muss man wissen, dass Jesus dem Neuen Testament zufolge auf dem Thron Davids sitzen und sein Königreich erben wird. Gott schloss mit David einen Bund zur Errichtung eines Königreichs. Die davidische Monarchie, das Reich Gottes auf Erden im Alten Testament, war als Prototyp des Reichs Gottes gedacht, das Jesus Christus errichten würde. Aus diesem Grund wird Jesus in den Evangelien als Sohn Davids bezeichnet, und das Königreich ist im Matthäusevangelium eines der Hauptthemen. Petrus sagt in Apg 2,30 selbst, dass Jesus auf Davids Thron sitzt.
Deshalb steht in Lukas 1,32 Folgendes über Jesus:
Jesus sitzt auf dem Thron Davids. Das Reich Jesu ist jedoch geistlicher Art: Sein Königreich ist Seine Kirche. Der Prototyp, d. h. das Königreich Davids, wird in Jesu Königreich, d.h. Seiner Kirche, nicht nur erfüllt, sondern auch übertroffen. Der entscheidende Punkt ist hier, dass die Strukturierung des Königreichs Jesu, d. h. die Strukturierung Seiner Kirche, sich am Königreich Davids und am Israel des Alten Testamentes orientiert. Diesen Aspekt müssen wir im Hinterkopf behalten. Zum Beispiel sind die königlichen Minister, die das königliche Kabinett in der davidischen Monarchie bildeten, sowie die zwölf Stämme Israels, als Sinnbild der zwölf Apostel Jesu zu deuten.
In Apg 15 lesen wir nun über das Konzil zu Jerusalem. Dieses war eine monumentale Zusammenkunft der ἐκκλησία, der Kirche, während der die Beschneidung und der künftige Umgang mit heidnischen Konvertiten diskutiert wurden. Diese Zusammenkunft befasste sich also damit, wie Gottes Reich des Neuen Bundes, Seine Kirche, künftig operieren, und wie sie errichtet oder erweitert werden sollte.
Es waren also die Obersten der Kirche bei diesem so entscheidenden Treffen in Jerusalem anwesend. Schauen wir noch einmal zurück zum Alten Testament, insbesondere zum 1. Buch der Chronik, Kapitel 28, bzw. 1. Parilipomenon, Kapitel 28. Hier lesen wir über ein anderes Konzil. Dieses fand während der Herrschaft von König David statt. Es handelte sich ebenfalls um ein Konzil in Jerusalem.
Und genauso, wie die Vorsteher, die Apostel und die Ältesten auf dem Konzil von Jerusalem in Apg 15 anwesend waren, lesen wir in 1 Chronik 28,1, dass „alle Obersten Israels“ auf dem Konzil zu Jerusalem im Alten Testament versammelt waren.
Überdies kam das Konzil von Jerusalem, von dem im 1. Buch der Chronik im 28. Kapitel berichtet wird, zusammen, um zu diskutieren, wie man den Tempel bzw. das Haus Gottes errichten solle.
Der Tempel bzw. das Haus Gottes im Alten Testament war ein Vorläufer der Kirche des Neuen Testaments. Siehe beispielsweise 2. Korinther 6,16: „Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzen? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes". Siehe auch Hebräer 3,6 sowie 1. Petrus 2,5 und andere Passagen für die Verbindung zwischen dem alttestamentlichen Tempel Gottes und der neutestamentlichen Kirche Gottes. Da das Konzil von Jerusalem in 1 Chronik 28 zusammenkam, um die Erbauung des Tempels Gottes des Alten Testaments zu diskutieren, war es ein präziser Typus bzw. ein präzises Symbol des künftigen Konzils in Apg 15, das ebenfalls darüber beriet, wie Gottes Tempel, d. h. die neutestamentliche Kirche, erbaut bzw. künftig erweitert werden solle.
Tatsächlich findet sich in Apg 15,16 auf dem neutestamentlichen Konzil zu Jerusalem ein direkter Hinweis auf eine Prophezeiung in Amos 9,11, die den Wiederaufbau des Tabernakels Davids zum Gegenstand hat.
Der Tabernakel Davids war das Zelt, in dem die Bundeslade vor dem Bau des Tempels untergebracht war. Er war somit ein Vorläufer des Tempels/ Gotteshauses und dessen Repräsentation.
Die Botschaft in Apg 15,16 ist, dass sich mit der Einverleibung der Heiden in die Kirche (das Thema, das während des Konzils ausdrücklich diskutiert wird) die Prophezeiung zum Wiederaufbau jenes Tabernakels Davids, des Hauses Gottes, erfüllt hat. Daher war das Konzil von Jerusalem, von dem in 1 Chronik 28 berichtet wird, und das sich mit der Frage befasste, wie der Tempel Gottes erbaut werden solle, zweifellos ein Symbol bzw. Typus des Konzils von Jerusalem in Apg 15, das darüber beriet, wie der Tempel bzw. die Kirche Gottes erbaut werden solle.
„alle Obersten Israels" waren „in Jerusalem versammelt"– 1 Chronik 28,1
„ … als sie in Jerusalem eintrafen ... waren die Apostel und Vorsteher versammelt …" – Apostelgeschichte 15,4-6
Angesichts der offensichtlichen Parallele zwischen den beiden Konzilien zu Jerusalem möge Folgendes bedacht werden. In 1 Chronik 28,2 erfahren wir:
Auf diesem Konzil zu Jerusalem, auf dem es darum geht, Gottes Tempel zu errichten, und das eindeutig das Konzil von Jerusalem in Apg 15 vorwegnimmt, bezeichnet und identifiziert die Heilige Schrift denjenigen, der sich während der Versammlung erhebt, als den König. Derjenige, der sich inmitten der anderen erhebt, um sich an diese zu wenden, ist derjenige mit der höchsten Autorität über Israel.
In Apg 15,7, während des neutestamentlichen Konzils zu Jerusalem, das ebenfalls darüber berät, wie Gottes Tempel (Gottes Kirche des Neuen Testaments) erbaut oder erweitert werden solle, lesen wir:
Die Heilige Schrift berichtet in derselben Art davon, dass Petrus sich auf dem Konzil von Jerusalem in Apg 15 erhebt, in der sie davon berichtet, dass König David sich auf dem Jerusalemer Konzil in 1 Chronik 28 erhebt. Der Grund für diese Parallele ist, dass Petrus als Führer der Kirche und erster Papst die höchste Autorität über das Neue Israel, d. h. die Kirche, hat, und zwar genauso, wie König David die höchste Autorität über das alttestamentliche Israel hatte.
Wenn Ihnen diese Parallele noch immer nicht einleuchtet, betrachten Sie Folgendes. Wir lesen in 1 Chronik 28,4, dass David im Laufe seiner Rede sagt:
König David erhebt sich auf dem Jerusalemer Konzil – dem Konzil, das sich mit der Erbauung des Tempels Gottes befasst – und er sagt aus, dass Gott der Herr „mich erwählt hat“.
In Apostelgeschichte 15,7 wiederum lesen wir, dass Petrus auf dem Konzil von Jerusalem – dem Konzil, das sich mit der Erbauung der Kirche Gottes befasst – Folgendes sagt:
Die Parallele ist klar und eindeutig. Das offenbarte Wort Gottes beschreibt Petrus auf dem Konzil von Jerusalem in Apg 15 in derselben Weise, in der es König David auf dem Konzil von Jerusalem in 1 Chronik 28 beschreibt. David erhebt sich inmitten aller anderen und sagt, dass „aus dem ganzen Hause meines Vaters Gott mich erwählt hat“.
In derselben Weise steht Petrus inmitten der anderen auf und sagt, dass aus euch allen Aposteln, Vorstehern, Ältesten und Repräsentanten der Kirche Gott „meinen Mund“ auserwählt hat. Interessanterweise wird in der griechischen Übersetzung von 1 Chronik 28,2 das Wort ἐκκλησία zur Bezeichnung der Versammlung verwendet, während der sich David erhebt, spricht und erklärt, dass Gott ihn erwählt habe. Dies ist das griechische Wort für Kirche. Genau dieses Wort wird in Apg 15 wiederholtermaßen verwendet zur Bezeichnung jener Versammlung, in der Petrus aufsteht, spricht und erklärt, dass Gott ihn erwählt habe. Sowohl David als auch Petrus erheben sich also inmitten der Kirche bzw. ἐκκλησία und erklären, dass Gott sie erwählt habe.
„Aber der Herr, der Gott Israels, erwählte mich aus dem ganzen Hause meines Vaters, dass ich König sei über Israel immerdar (für immer) ... " –1 Chronik 28,4
„Als viel Streit entstanden war, erhob sich Petrus und sprach zu ihnen: ‚Brüder, ihr wisst, dass von den ersten Tagen Gott mich unter uns erwählet hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums vernähmen und zum Glauben kämen.‘“ – Apg 15,7
Petrus redet und handelt in derselben Art und Weise wie David redet und handelt, und zwar genau deshalb, weil Petrus die höchste Autorität über die Kirche des Neuen Bundes hat, so wie König David die höchste Autorität über Israel hatte. Die Kirche ist das Israel Gottes (siehe Galater 6,16). Die Worte der Septuaginta bzw. LXX sind ein weiterer Beleg dieser Tatsache. Die Septuaginta bzw. LXX ist die griechische Übersetzung des Alten Testaments. Sie ist die Version des Alten Testaments, die am häufigsten von den inspirierten Schreibern des Neuen Testaments zitiert wird. In 1 Chronik 28,4 an der Stelle, an der David davon spricht, dass Gott ihn „erwählt“ habe, wird in der Version der Septuaginta das Wort ἐξελέξατο verwendet. Das Verb steht im Aorist Indikativ Medial, in der dritten Person Singular. Die Grundform des Verbs lautet ἐκλέγω und bedeutet „ich wähle, erwähle, stimme für“. Siehe Apostelgeschichte 15,7: Als Petrus aufsteht und sagt, dass Gott meinen Mund auserwählt hat, stammt das Wort für auserwählt nicht nur vom selben Verb ab, sondern es ist sogar genau das gleiche Wort wie wir es in 1 Chronik 28,4 finden: ἐξελέξατο.
„Aber der Herr, der Gott Israels, erwählte [ἐξελέξατο] mich aus dem ganzen Hause meines Vaters, dass ich König sei über Israel immerdar (für immer) ... " –1 Chronik 28,4
„Als viel Streit entstanden war, erhob sich Petrus und sprach zu ihnen: ‚Brüder, ihr wisst, dass von den ersten Tagen Gott mich unter uns erwählet [ἐξελέξατο] hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums vernähmen und zum Glauben kämen.‘“ – Apg 15,7
Der offenbarte Text der Heiligen Schrift zeichnet diese auffällige Parallele zwischen den beiden Jerusalemer Konzilien und den Worten und Taten ihrer jeweiligen Führer um zu bestätigen, dass Gott Petrus die höchste Autorität über das Neue Israel, über die Kirche, verliehen hat, in derselben Weise, in der Gott König David auserwählte und ihm die höchste Autorität über das alttestamentliche Israel übertrug. Und genauso, wie es Nachfolger des Königs Davids gab, so gibt es Nachfolger im Amt des heiligen Petrus. Tatsächlich fährt König David in 1 Chronik 28 fort und verlautbart, dass Gott ihn zwar zum König über Israel ernannt habe, es jedoch sein Nachfolger, König Salomon, sein werde, der den Tempel Gottes letztendlich errichten werde. In 1 Chronik 29,1 beschreibt König David seinen Nachfolger Salomon außerdem als „den einzigen, den Gott erwählt hat“. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass Gott nur eine einzige Person zum König erwählt, und dass der König Nachfolger in diesem einzigartigen Amt hat.
In gleicher Weise hat Gott Petrus zum Fels und Fundament der Kirche erwählt, als den Empfänger der Schlüssel des Himmelreichs, es würden jedoch Petri Nachfolger sein, die künftigen Päpste, welche Gottes Tempel, d.h. die Kirche, durch die Einverleibung neuer Konvertiten in den Leib Christi im Laufe der Kirchengeschichte weiter ausbauen und erweitern würden. Die Autorität des Heiligen Petrus auf dem Konzil von Jerusalem wird außerdem durch die Tatsache unterstrichen, dass bis zum Beginn seiner Rede viel diskutiert wurde.
Nachdem Petrus seine Rede in Apg 15,11 beendet hat, berichtet der darauf folgende Vers:
Hier gilt zu beachten, dass der offenbarte Text der Heiligen Schrift das Schweigen unmittelbar nach Ende der Rede erwähnt. Die Schrift schildert also, wie die Debatte vor der Rede Petri im Gange war, die Debatte jedoch endet, sobald Petrus seine Position dargelegt und seine Rede beendet hat. Barnabas, Paulus und Jakobus richten sich mit ihrem Wort an die Kirche erst nachdem Petrus das Dogma definiert und das Prinzip dargelegt hat, das im Laufe der Jahrhunderte für immer Bestand haben würde: Heiden, die sich zu Christus bekehren, müssen nicht mit dem Joch der Beschneidung und allen anderen Anforderungen des Alten Gesetzes belastet werden.
Der antike Kirchenhistoriker Eusebius berichtet, dass der heilige Petrus Führer der Universalkirche war, während Jakobus der Bischof der Ortskirche zu Jerusalem war.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass mit Ausnahme des Verbots sexuell unmoralischer Handlungen bzw. des Verbots der Unzucht, welches eindeutig Göttlichem Recht entspricht und an mehreren Stellen des Neuen Testaments wiederholt wird, die Anregung von Jakobus auf dem Konzil zu Jerusalem, dass heidnische Konvertiten sich der Speisen, die den Götzen geopfert wurden, des Blutes und dessen, was erdrosselt wurde, enthalten mögen, welchem die Apostel letztendlich zustimmten, eine Empfehlung bezüglich kirchlicher Disziplin darstellte, jedoch keineswegs Dogma.
Es handelt sich um eine Disziplinarmaßnahme, die von der Kirche für jene bestimmte apostolische Zeit getroffen wurde, in der sich eine einzige Kirche Christi aus denjenigen bildete, die das Alte Gesetz befolgt hatten, und den Heiden, die dieses nicht befolgt hatten. Siehe 1. Kor. 8 und 1. Kor. 10,25-29 und die dogmatische Bulle Cantate Domino des Konzils von Florenz als einen Beweis dafür, dass die Vorschrift in Apg 15,29 gegen den Verzehr dieser Speisen eine vorläufige, disziplinarische Maßnahme, jedoch keine dogmatische Lehre oder ein mit dem Glauben an Christus untrennbar verbundenes Gesetz war. Diese Vorschrift verlor nach der apostolischen Zeit ihre Gültigkeit.
Was Jakobus auf dem Konzil von Jerusalem diskutierte und empfahl, war daher eine Disziplinarmaßnahme. Was der heilige Petrus jedoch erklärte, ist ein Dogma – eine Wahrheit, die für die gesamte Kirchengeschichte Bestand hat: Heiden, die zur Kirche Christi konvertieren, müssen das Gesetz der Beschneidung und die übrigen Teile des Alten Gesetzes nicht befolgen. Dieses Dogma sollte alle zukünftigen Generationen von Christen definieren und festlegen, wie die Kirche im Laufe der Jahrhunderte errichtet bzw. erweitert werden sollte. Aus diesem Grund wurde es vom heiligen Petrus, dem Oberhaupt der Kirche, verkündet – demjenigen, der als Erster in der Versammlung aufstand und dessen Worte die Debatte beendeten. Die Autorität des Petrus über die Kirche ist auch genau der Grund, warum Cornelius, dem ersten bekehrten Heiden, ausdrücklich aufgetragen wurde, Petrus, den Führer der Kirche, aufzusuchen.
Gerade deshalb wurde auch die tiefgreifende Vision (beschrieben in Apg 10,10-16), welche die Aufhebung des Alten Gesetzes gegen den Verzehr unreiner Speisen kennzeichnete und welche die gesamte künftige Kirchengeschichte prägen würde, ausschließlich dem Petrus zuteil.
Gott übermittelte die dogmatische Bestimmung, die gemäß Seinem Willen für den Rest der Kirche gelten sollte, dem Oberhaupt der Kirche, Petrus, auf dass der Rest der Kirche diese Wahrheit unter der Autorität Petri anerkennen würde.
Bemerkenswerterweise nimmt Jakobus, als er seine Rede beginnt, auf das Bezug, was Simon Petrus bereits geäußert hat.
Jakobus verweist zu Beginn seiner Rede also auf die Rede des heiligen Petrus. Als Petrus hingegen anfängt zu sprechen, bezieht er sich auf keinen vorangehenden Redner. Er sagt lediglich, dass Gott ihn auserwählt hat.
„Aber der Herr, der Gott Israels, erwählte [ἐξελέξατο] mich aus dem ganzen Hause meines Vaters, dass ich König sei über Israel immerdar (für immer) ... " –1 Chronik 28,4
„Als viel Streit entstanden war, erhob sich Petrus und sprach zu ihnen: ‚Brüder, ihr wisst, dass von den ersten Tagen Gott mich unter uns erwählet [ἐξελέξατο] hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums vernähmen und zum Glauben kämen.‘“ – Apg 15,7
Die Tragweite dieser Tatsachen, die zweifelsohne das Papsttum untermauern, wird sogar noch deutlicher, wenn wir uns vor Augen führen, dass Jesus auf Davids Thron sitzt. Jesus ist der König, wahrhaftiger Gott und wahrhaftiger Mensch. Er ist der Begründer der Kirche und der endgültige Nachfolger auf Davids Thron. Jedoch überträgt Er Seine Vollmacht und die Schlüssel zum Himmelreich dem heiligen Petrus und trägt diesem auf, Seine Herde zu führen. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Jesus König ist, entspricht das Amt des heiligen Petrus dem Amt des Premierministers oder Vikars Jesu. Als Jesus jedoch die Welt verlässt und in den Himmel auffährt, verleiht Er Petrus die Autorität über die Kirche und Petrus hält folglich die Position des Königs inne. Aus diesem Grund spiegelt die Position Petri in der Heiligen Schrift sowohl die Position des Premierministers unter den Königen des Alten Testaments als auch die Position des Königs Davids selbst wider, wie wir gerade feststellen konnten. In der davidischen Monarchie regierte nicht nur der König über das gesamte Volk, dieser verfügte jedoch gleichzeitig über ein königliches Kabinett. Das königliche Kabinett Jesu, das den zwölf Stämmen Israels und dem königlichen Kabinett in der davidischen Monarchie entspricht, wird durch die zwölf Apostel gebildet. Unter den Ministern des Königs in der davidischen Monarchie übertraf jedoch die Autorität eines Ministers die aller anderen: der Premierminister, der sogar Autorität über das Haus des Königs hatte. In Isaias, Kapitel 22 lesen wir, dass der Premierminister ÜBER DEN SCHLÜSSEL zum Hause Davids VERFÜGTE:
Diese Passage besagt, dass der Premierminister des Königs über den Schlüssel des Hauses verfügte. Dies ist gleichbedeutend mit der Verfügungsgewalt über das Haus des Königs. Auch hatte der Premierminister Nachfolger. Der Premierminister hatte die Macht zu öffnen, auf dass niemand schließen könne, und die Macht zu schließen, auf dass niemand öffnen könne.
„Und es wird an jenem Tage geschehen: Ich berufe Meinen Diener Eliakim, den Sohn Helkias, und bekleide ihn mit deinem [Sobnas] Gewande und kräftige ihn mit deinem Gürtel und lege deine Gewalt (Vollmacht) in seine Hand. Und er wird wie ein Vater für die Bewohner Jerusalems sein und für das Haus Juda. Und Ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen; wenn er öffnet, soll niemand verschließen; und wenn er verschließt, soll niemand öffnen." – Isaias 22,20-22
„Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich Meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Und dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben, und was immer du binden wirst auf Erden, das wird auch im Himmel gebunden sein; und was immer du lösen wirst auf Erden, wird auch im Himmel gelöst sein." – Matthäus 16,18-19
Die Parallele zu Matthäus 16,18-19, wo Jesus sagt, dass der heilige Petrus die Schlüssel des Reiches erhalten werde und dass alles, was er auf Erden binden werde, im Himmel gebunden sein werde, und was er auf Erden löse, im Himmel gelöst sein werde, ist unverkennbar.
Jesus überträgt dem heiligen Petrus und dessen Nachfolgern das Amt Seines Premierministers, und als Jesus die Welt verlässt, nachdem Er die Herde Petrus anvertraut hat, wird dieser zum Stellvertreter Jesu und dient an Seiner Statt als Führer und Oberhaupt der Kirche. Dies ist der Grund dafür, dass Petrus in der gesamten Apostelgeschichte als Führer der Kirche erscheint und seine Rolle auf dem Konzil zu Jerusalem mit König Davids Rolle parallelläuft.
„Aber der Herr, der Gott Israels, erwählte [ἐξελέξατο] mich aus dem ganzen Hause meines Vaters, dass ich König sei über Israel immerdar (für immer) ... " –1 Chronik 28,4
„Als viel Streit entstanden war, erhob sich Petrus und sprach zu ihnen: ‚Brüder, ihr wisst, dass von den ersten Tagen Gott mich unter uns erwählet [ἐξελέξατο] hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums vernähmen und zum Glauben kämen.‘“ – Apg 15,7
Diese Belege sollten jedem Leser guten Willens verdeutlichen, dass Protestanten sowie andere Nichtkatholiken in ihrer Ablehnung des Papsttums einen Irrtum begehen. Ihre Position ist ohne jeden Zweifel falsch. Ihr Glaube ist nicht der wahrhaftige christliche Glaube. Mit ihrer Leugnung des Papsttums leugnen sie das Amt und die Stellung, die Jesus Christus Selbst errichtet hat. Ihr Angriff auf das Papsttum ist ein Angriff auf das, was Gott Selbst begründet hat. Sofern sie nicht die Demut aufbringen, die Wahrheit anzunehmen, welche durch die hier besprochenen Tatsachen so eindeutig belegt wird, und sich nicht zum traditionellen katholischen Glauben bekehren, dem einzig wahren christlichen Glauben, außerhalb dessen es keine Erlösung gibt, so werden sie ohne Zweifel ewig verloren sein.